NESTLÉ kauft veganes Fleischersatz Unternehmen zur Erweiterung seiner “gesunden Lebensmittellinie”
Das Online-Finanz-Magazin fortune.com berichtete vor kurzem, das Nestlé den Gemüse- und Nahrungsmittelkonzern Sweet Earth Foods übernommen hat und sich somit in den weltweiten Markt der vegetarischen und veganen Lebensmittelbranche bewegt. Denn Sweet Earth Foods der preisgekrönte Bio-Lebensmittelhersteller ist auf vegetarische und vegane Produkte spezialisiert. Das gesamte Sortiment ist zu 100% fleischfrei.
Derzeit werden die Produkte von Sweet Earth Foods in mindestens 10.000 Geschäften in der USA verkauft, unter anderem in großen Handelsketten wie Target und Whole Foods. Das Sortiment von Sweet Earth Foods umfasst gemischte Salatschüsseln, veganen Aufschnitt, Gemüseburger, veganes Hackfleisch und vegane Burritos für unterwegs. Obwohl ihr Sortiment noch nicht ganz vegan ist, ist diese Übernahme für den globalen Lebensmittelgiganten zweifellos ein mutiger Schritt und verdeutlicht zugleich, dass die öffentliche Nachfrage nach fleischlosen Fertiggerichten steigt.
Der Artikel von Fortune merkt an:
Der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé erwartet, dass der US-amerikanische Markt für pflanzliche Lebensmittel bis 2020 einen Wert von rund 5 Milliarden Dollar haben wird, da Umwelt- und Ernährungstrends die Verbraucher zu nachhaltigeren Produktionsmethoden für Nahrungsmittel bewegen. Klar ist, dass der Kauf von Nestlé das Unternehmen den sofortigen Eintritt in den veganen und vegetarischen Markt bietet.
Sweet Earth Foods jedenfalls legt viel Wert darauf, das die Ersatzstoffe ihrer Produkte nicht nur gesünder sind, sondern auch umweltfreundlicher, einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß bei der Produktion erzeugen und wesentlich weniger Wasser zur Herstellung benötigen als vergleichbare tierische Produkte.
Paul Grimwood, Präsident und CEO von Nestlé USA, sagte, dass bis zur Hälfte der Kunden von Nestlé in den USA mittlerweile mehr Interesse an pflanzlichen Nahrungsmitteln haben. Sogar 40 % von ihnen sind bereit, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.
Momentan gehört es zu einen von Nestlés strategischen Plänen, ihr Portfolio an vegetarischen und alternativen Ernährungsmöglichkeiten entsprechend den modernen Gesundheitstrends auszubauen. Mit einzigartigen vegetarisch/veganes und nahrhaften Nahrungsmitteln für alle Tageszeiten verleiht Sweet Earth Foods Nestlé eine führende Position in diesem aufstrebenden Markt.
Es überrascht nicht, dass Unternehmen wie Nestlé von diesem neuen Verbrauchertrend profitieren, aber es kann sicher nur positiv für die Zukunft von vegetarischen und veganen Nahrungsmitteln sein, wenn man weiß, wie sich vergleichbare Geschäfte in einem solchen Umfang vollziehen. Erst letzten Monat hörten wir, dass der US-Fleischverpackungsriese Cargill zusammen mit Richard Branson und Bill Gates 17 Millionen Dollar in die Technologie für synthetischen Fleisch investierten und fast täglich sehen wir Nachrichten von Startups, die den Fokus darauf legen pflanzliche Nahrungsmittel zu entwickeln.
Die neuen Investitionen von Nestlé verheißen für die Zukunft veganer Fertiggerichte gute Zukunftsaussichten und signalisieren eine klare Nachfrage der Verbraucher auch hierzulande.
Wie kommt es, dass dieser Artikel so unkritisch ggü dieser Übernahme ist? Ich kann dem nicht nur Gutes abgewinnen. Sicher: Dass ein so großes Unternehmen in den veganen Markt drängt sagt etwas über den Wachstumstrend und die steigende Nachfrage aus. Aber Nestlé an sich ist doch wohl mit Argwohn zu betrachten – ist es doch ein Unternehmen, dessen Spitze Wasser nicht als Menschenrecht ansieht.
Viele Veganer stehen dem Unternehmen ja nicht ohne Grund kritisch gegenüber und meiden Produkte / Firmen, die mit Nestlé in irgendeiner Form assoziiert sind.