Unterstützen und fördern wir doch voll und ganz ethisches Konsumverhalten?! Ich glaube, dass, wenn wir etwas zu unserem eigenen Vorteil konsumieren, es nicht auf Kosten von Tieren oder des Lebens von Anderen gehen darf. Hier ist der Grund:
1. Die unsichtbaren Frauen und Kinder
Ausbeutungsbetriebe nutzen die Benachteiligten in vielen Entwicklungsländern aus, um den Durst der Industrieländer nach Billigprodukten, meist Modeartikeln, zu stillen. Frauen und Kinder sind am stärksten gefährdet, da sie sich weniger wehren können und zu billigen Arbeitskräften werden. Etwa 170 Millionen minderjährige Kinder werden aufgrund von Armut in Kinderarbeit gezwungen und arbeiten oft mehr als 9 Stunden am Tag, so dass sie nicht einmal eine Grundschulausbildung genießen können. Ausbeutungsbetriebe fördern die Armut. Arbeiter dieser Betriebe müssen den größten Teil ihres Gehalts für Nahrungsmittel ausgeben, damit ihre Familien überhaupt überleben können.
Nicht nur die Arbeiter werden von den Ausbeutungsbetrieben ausgebeutet, sondern auch unsere Umwelt. Ausbeutungsbetriebe können in Ländern ohne Umweltauflagen betrieben werden und somit zum Beispiel unbehandelte Altchemikalien aus dem Produktionsprozess entsorgen.
2. Versteckte Kosten für billige, massenproduzierte Pflegeprodukte
Unsere tägliche Hygiene- und Pflege des Körpers kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Seifen und Shampoos enthalten oft Chemikalien wie Dioxan, P-Phenylendiamin, DEA, die normalerweise in die Spüle geschüttet werden und so in unsere Meere gelangen. Sie verschmutzen nicht nur unsere Gewässer, sondern können auch das Leben im Meer vergiften. Konsumiere daher eher Produkte, die mit natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt werden, ohne diese Chemikalien.
Diejenigen mit Menstruationszyklen werden wissen, wie viel Einwegartikel pro Monat dafür verbraucht werden. Es dauert 6 Monate, bis ein Tampon in einer Deponie abgebaut ist. Der Herstellungsprozess dieser Pads und Tampons ist sowohl ressourcen- als auch chemieintensiv. Oft bleiben nach dem Abbau dieser Produkte chemische Rückstände im Boden enthalten.
3. Kein Lebewesen sollte in Stille leiden.
Für Schönheits- und Hygieneprodukte sind Tests erforderlich, um mögliche unerwünschte Nebenwirkungen auf den Menschen zu erkennen. Ratten, Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen und andere Tiere sind gezwungen, riesige Mengen an Substanzen aufzunehmen, einzuatmen oder in die Augen oder auf die Haut zu zu bekommen. Diese Versuche verursachen oft äußerst schmerzhafte Reaktionen und wenn Tiere nach den Versuchen nicht mehr gebraucht werden, werden sie gnadenlos entsorgt.
Tierversuche wurden verboten ab 2013 in der EU. Doch es gibt noch einige Länder in denen Tierversuche erlaubt sind. Tierversuche sind der grausamste Weg, um sicherzustellen, dass Schönheitsprodukte für unsere Anwendung sicher sind. Es muss noch mehr getan werden, um diese grausame Behandlung von Tieren zu beenden. Ich glaube, dass wahre Schönheit frei von Grausamkeit ist, deshalb sollten alle Schönheitsprodukte, die wir nehmen, nicht an Tieren getestet werden.
Ein ethisches Einkaufen kann drastisch unsere Gewohnheiten ändern, aber es lohnt sich, beim Einkaufen Rücksicht auf Menschen zu nehmen, die weniger Glück im Leben haben. Gerade in der Produktionskette sind die weniger Privilegierten oft unsichtbar für uns. Mit diesem Beitrag möchte ich insbesondere zur besinnlichen Weihnachtszeit, zu der Zeit, wo sich viele im Kaufrausch befinden aber auch von Tag zu Tag emotionaler werden, aufrufen, das Bewusstsein zu schärfen und Marken unterstützen, die sich bemühen, die Welt besser zu machen.
“Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf.”
Platon